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William Shakespeare: Ein Genie oder doch alles nur geklaut ?

In der Literatur stellt sich die Frage, ob und auf welche literarische Vorlagen William Shakespeare sich bezieht. Vermutlich hat Shakespeare Inhalt und Ideen mehrerer Stücke übernommen.

Liebesgeschichten, die unter keinem guten Stern stehen, findet man in der Mythologie, in Märchen und in Dramen, wie zum Beispiel „Hero und Leander“ von Musaios, „Pyramus und Thisbe“ von Ovid, „Tristan und Isolde“ [erzählende Literatur des Mittelalters], „Flore und Blanscheflur“ von Konrad Fleck und „Troilus und Cressida“ von William Shakespeare.

In all diesen Geschichten kann die Liebe zweier Menschen nicht bestehen und hat keine Chance.

Bereits in der Antike gab es Vorlagen, wie z.B. „Pyramus und Thisbe“ von Ovid, indem es um ein Paar geht, deren Eltern sich hassen. Kurz bevor Shakespeare „Romeo und Julia“ aufgeführt hat, führte sein Rivale Christopher Marlowe sein Drama „Hero und Leander“ auf, die ziemliche Parallelen in Handlung und Stil haben. Auch könnte Shakespeare Ideen von Dantes Werk „Divina Commedia“ übernommen haben. Die Familiennamen der revalierenden Familien „Capulet und Montague“ klingen ähnlich wie „Cappelletti und Montecchi“.

Die auffälligsten Übereinstimmungen hat Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ jedoch mit dem Gedicht „The Tragicall History of Romeus and Juliet“ von Arthur Brookes aus dem Jahre 1562. Dies kann man anhand einer Reihe von fast wörtlicher Übernahmen erkennen. Arthur Brooks hat sein Werk in Anlehnung an die französische Übersetzung von Pierre Boaistuau und der wiederum an Anlehnung der italienischen Erzählung „nouvelle“ von Matteo Bandello geschrieben, die auf volkstümliche Überlieferungen antiker Sagen basieren.

Zur Zeit von William Shakespeare war die Übernahme von Texten durchaus üblich und wurde nicht strafrechtlich verfolgt.

In der heutigen Zeit hat das „Abschreiben“ schon viele namenhafte Politiker mit Doktortitel zu Fall gebracht und somit zur Aberkennung des Doktortitels geführt. Man spricht hier auch von „Plagiaten“.

Textstellen werden als die Eigenen verkauft, obwohl dies Texte anderer Autoren sind, ohne dass sie als solches gekennzeichnet sind.

Wie bereits erwähnt sind die engsten Parallelen von „Romeo und Julia“ mit dem Gedicht „The Tragicall History of Romeus and Juliet“ gegeben.Shakespeare baut jedoch auch viele Veränderungen in sein Drama ein. Bei Shakespeare wird gleich zu Beginn die Feindschaft der Familien dargelegt. Bei Brooke hingegen entwickelt sich das Drama, und zwar in einem Zeitraum von 9 Monaten. Bei Shakespeare hingegen dauert die Tragödie nur wenige Tage. In Shakespeares „Romeo und Julia“ sind mehr Handlungen im Werk eingebaut. Es gibt sowohl Haupt- als auch Nebenhandlungen. Shakespeare macht sein Drama viel emotionaler und vergrößert die sprachliche Vielfalt.

Man könnte sagen, dass William Shakespeare trotz „Ideenklau“ und Parallelen zu anderen Literaturstücken, aufgrund seiner Veränderungen z.B. in der Handlung und in der emotionalen Sprache ein tolles, neues Werk erschaffen hat.


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